MDR: Mit der Energiewende in den Blackout? – Wie sich das Stromnetz verändern muss | MDR Dok

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Text vom MDR:

Damit Deutschland aus eigener Kraft klimaneutral wird, muss der Anteil der erneuerbaren Energie verfünffacht werden. Die Doku zeigt, welche Schwierigkeiten das mit sich bringt und wie sich unser Netz verändern muss, damit das gelingen kann. Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Die großen Kraftwerke gehen in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt vom Netz und werden durch Solar und Windkraft ersetzt. Doch genau das könnte die Stabilität der Stromversorgung gefährden. Im schlimmsten Falle droht ein Blackout. „Wir können nicht bestimmen, wann die Sonne scheint und wann der Wind weht, aber es muss immer genau so viel Strom produziert werden, wie verbraucht wird,“ erklärt Dr. Konstantin Wiegandt, Physiker und Leiter des algorithmischen Stromhandels beim größten europäischen Anbieter erneuerbarer Energie. Das zentrale Problem der Energiewende ist die Speicherung von regenerativer Energie und der Ausgleich von Schwankungen. Bislang droht die sogenannte „Dunkelflaute“, wenn Solar und Windkraft ihren Dienst aufgrund der Witterung versagen. Prof. Joachim Seifert forscht deshalb im Combined Energy Lab der TU Dresden an dezentralen Lösungen für die Energiewende: „Die Versorgungssicherheit darf nicht gegen die Energiewende ausgespielt werden. Unsere Aufgabe ist es, Techniken zu entwickeln, die beide Kriterien erfüllen.“ Der Film stellt aktuelle Leuchtturmprojekte der Energiewende vor, vom größten Solar- und Batteriepark bis zum zukünftigen Wasserstoffspeicher. Er begleitet Experten und Forscher bei ihrem Wettlauf gegen die Zeit. „Die Herausforderung bei der Energiewende ist das Tempo“, erklärt Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme. Deshalb erforschen Wissenschaftler in ganz Deutschland nicht nur neue Wege zur Gewinnung und Speicherung von Energie, sondern auch vollkommen neue Ansätze für unser gesamtes Energienetz. Mit dem sogenannten „Zellularen Ansatz“ sollen erneuerbarer Strom und Wärme lokal erzeugt, gespeichert und auch direkt vor Ort wieder verbraucht werden Zum einen sollen die Menschen auf diese Weise günstige, grüne Energie bekommen, zum anderen soll so das Netz stabilisiert werden, da sich jede Zelle selber versorgt und das größere Netz nur noch zum Ausgleich von Schwankungen anzapft. Aber funktioniert das auch Städten und ländlichen Regionen? Das testen die Wissenschaftler von der TU Dresden nicht nur in Berlin, sondern auch in der Lausitz, wo die Energiewende ohnehin einer Zeitenwende gleichkommt. Autor Marcel Kolvenbach ist investigativer Journalist und Dokumentarfilmemacher. Mehrere Jahre hat er sich mit dem Angriff auf das Stromnetz durch Hacker beschäftigt. Bei den Recherchen wurde deutlich, dass die Energiewende das Stromnetz destabilisieren kann, dass ein dezentrales, zellulares Netz aber auch neue Stabilität und Sicherheit bieten könnte – gegen Hackerangriffe und Stromausfall. VIDEO VERFÜGBAR BIS ZUM 17.02.2026